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BWV2a Vorwort


Die Bachforschung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem kaum mehr zu überblickenden Spezialgebiet entwickelt, und diese Ausweitung erstreckt sich keinesfalls nur auf die fundamentalen Gebiete der Biographik, der Quellenkunde, Textkritik, Editionstechnik, Echtheitskritik, Werkchronologie u. a., die der Neuen Bach-Ausgabenote 1 entscheidende Anstöße verdanken, sondern auch auf Bereiche, die früher als Randgebiete gegolten hatten, wie politisches, soziales, musikgeschichtliches Umfeld, Theologie (Bachs, wie der Zeit im allgemeinen), Rhetorik usw. - ganz zu schweigen von dem weiten Bereich der Zahlensymbolik, die dem an ihr Interessierten ein schier unerschöpfliches Betätigungsfeld zu erschließen vermag.

Die Folge ist, daß auch die in neuerer Zeit erschienenen Werkverzeichnisse - die 2. Auflage des Bach-Werke-Verzeichnisses sowie das Bach Compendiumnote 2 - einen Umfang angenommen haben, der sie wohl als Werkzeug des forschenden Spezialisten, nicht dagegen als handlicher Begleiter des Bach-Verehrers, ja nicht einmal des vielseitig interessierten Berufsmusikers tauglich erscheinen läßt.

Hier Abhilfe zu schaffen, ist das Ziel der Veröffentlichung einer «kleinen» Ausgabe des BWV Diese versteht sich als Kompromiß zwischen einem kommentarlosen Werkkatalog einerseits und einem Vollständigkeit anstrebenden Nachschlagewerk andererseits, wobei die unvermeidbare Folge, daß dem einen noch zu wenig, was dem anderen schon zu viel erscheint, notwendigerweise in Kauf zu nehmen war.

Grundlage der vorliegenden Ausgabe ist die 2. Auflage des BWV von 1990. Das bedeutet: Auf eine durchgreifende Revision aller dortigen Angaben wurde bewußt verzichtet; sie wird Aufgabe einer 3. Auflage des ungekürzten Werkverzeichnisses sein. Gleichwohl wurden erkannte Fehler (die zu vermeiden bei einem derartigen Riesenwerk nie völlig gelingen will) richtiggestellt, dabei zugleich die bis zum Redaktionsschluß (1997) bekannt gewordenen Neuerkenntnisse eingearbeitet.

Einen etwas umfangreicheren Eingriff hat die Aufteilung der Werke zweifelhafter Echtheit auf Hauptteil bzw. Anhang II des Verzeichnisses erfahren. Waren im BWV bisher unter der Überschrift «Zweifelhafte Werke» (BWV1) bzw. «Zweifelhafte, J. S. Bach nicht zuzuschreibende Werke» (BWV2) im Anhang II fast ausschließlich solche Kompositionen eingeordnet worden, über deren Unechtheit sich die Forschung ohnedies einig war,note 3 so waren die tatsächlich «zweifelhaften» Werke mehrheitlich im Hauptteil verblieben, vielfach mit der Bemerkung, daß das betreffende Werk bis zur Klärung der Autorschaft im Hauptteil belassen werde (so z.B. BWV2, Nr. 834, 839, 844 u. öfter). Demgegenüber vertreten die Herausgeber des vorliegenden Verzeichnisses die Ansicht, daß eine derartige Einordnung der selbstgewählten Klassifizierung widerspricht: Ein Werk wird nicht erst dann «zweifelhaft», wenn seine fremde Autorschaft geklärt, sondern vielmehr schon, wenn sie ungesichert ist. Anders, so meinen wir, ist eine Teilung in «echt» (Hauptteil) und «zweifelhaft» (Anhang II) nicht zu rechtfertigen.

Wir haben uns daher bemüht, im Hauptteil nur diejenigen Werke zu belassen, über deren mutmaßliche Echtheit sich die Forschung weitgehend einig ist, während diejenigen Werke, deren Echtheit noch der Klärung bedarf oder gar unwahrscheinlich ist, in den Anhang II verwiesen werden. Und das unbeschadet der Möglichkeit, daß ein Werk bei weiterer Klärung seiner Autorschaft auch wieder in den Hauptteil zurückverwiesen wird. Nur so erhält auch die Forschung den notwendigen Hinweis auf eine noch zu lösende Aufgabe.
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Die dabei vorgenommene Teilung erfolgt im Prinzip analog zur NBA, da sich dort zur Zeit innerhalb der Bach-Forschung am besten der Stand der Echtheitstdiskussion ablesen läßt. Einschränkend ist jedoch darauf hinzuweisen, daß sowohl einige Bände des Hauptkorpus als auch die Supplement-Bände der NBA, die in erster Linie Werke zweifelhafter Echtheit aufnehmen sollen, noch unveröffentlicht sind, daß ferner die bisherigen Ermittlungen der einzelnen Herausgeber zur Echtheitsfrage von recht unterschiedlicher Intensität waren, so daß eine definitive Übersicht innerhalb der NBA auf diesem Gebiet noch aussteht. Insofern hat auch die Aufgliederung des vorliegenden Verzeichnisses als vorläufig zu gelten - wie überhaupt das Urteil über «echt» und «unecht» schwanken wird, solange es eine Bachforschung gibt.

Zurückhaltung scheint geboten gegenüber zahlreichen «Neuentdeckungen» Bachscher Werke. Nicht immer handelt es sich dabei wie bei den von Wolfgang Wiemer veröffentlichten vierstimmigen Choralsätzennote 4 um neue Funde, sondern auch um Werke unklarer Herkunftnote 5 die ihrer minderen Qualität und ungesicherten Überlieferung wegen bisher niemand ernstlich für Bach zu reklamieren gewagt hatte. Ungeachtet der Möglichkeit, daß sich auch unter ihnen wirklich echte (Früh-)Werke Bachs entdecken lassen, werden derartige Veröffentlichungen vorläufig von der Aufnahme in dieses Verzeichnis ausgeschlossen, sofern für sie keine Konkordanz in anderen, besser beglaubigten Quellen existiert. Auch hier wird es Aufgabe einer 3. Auflage des ungekürzten BWV sein, über Aufnahme oder Nichtaufnahme zu entscheiden.

Ähnlich verhält es sich mit dem Nachweis verschollener Werke. Um sie hat sich im Bereich der Vokalmusik insbesondere Klaus Häfner (Dissertation und mehrere Aufsätze) auf sehr verdienstvolle Weise bemüht. Aber auch die Versuche, aus dem Reinschriftcharakter eines Bach-Autographs auf ein verschollenes Urbild eines (noch erhaltenen) Werkes rückzuschließen, würden, geht man diesen Weg zu Ende, zu einer Unsumme verschollener Kompositionen führen.note 6 Wir meinen jedoch, daß eine gewissenhafte Auflistung all dieser hypothetischen Werke dem Sinne eines Werkverzeichnisses, dem es vornehmlich um die Aufzählung von Vorhandenem gehen muß, zuwiderlaufen würde, und beschränken uns auf einige pauschale Hinweise.

Endlich haben wir im vorliegenden Verzeichnis - anders als im BWV2 - auch auf eine besondere Kennzeichnung von Rekonstruktionen durch Zusatz des Buchstaben R zur BWV-Nr. verzichtet. Denn für den Nachweis einer verschollenen Komposition ist es nicht entscheidend, ob sie rekonstruierbar ist oder nicht: Eine R-Nummer bedeutet kein erhöhtes Maß an Glaubwürdigkeit des Werkes, sondern allenfalls einen Hinweis auf dessen Aufführbarkeit (die gegebenenfalls unter der Rubrik «Druckausgaben» zu behandeln wäre - siehe aber unten). Auch hier wird also wie in den zuvor genannten Fällen von einer gesonderten Zählung verschollener Werke Abstand genommen.

 

Für die Gestaltung des Werkverzeichnisses im einzelnen war die anzustrebende Knappheit oberstes Gebot. Hinzuweisen ist dabei auf folgende Entscheidungen:

Werkzählung: Es versteht sich von selbst, daß die BWV-Nummern (mit geringfügigen Eingriffen) beizubehalten waren, obwohl diese dem Anspruch, ein «systematisches» Vcrzeichnis zu bieten, nicht immer gerecht werden: Allzu deutlich scheint zuweilen noch der ursprüngliche Plan hindurch, der kein Werk-, sondern ein Inhaltsverzeichnis zur alten Bach-Gesamtausgabe (BG) zum Ziel gehabt hatte.note 7 So etwa in
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der planlosen Reihenfolge der Kantaten, zahlreicher Orgel- und Klavierwerke u. a. Hier Abhilfe zu schaffen, ist es beute zu spät.note 8

Gleichwohl erschien es geboten, wenigstens die kompliziene Nomenklatur der im BWV2 neu eingefügten Nummernnote 9 - mittels Schrägstrichen, Pfeilen und Anhang der Nummer, nach der die Einordnung erfolgt - zu vereinfachen: Die Methode hat sich in der Praxis als untauglich erwiesen.note 10 So besitzt nunmehr jedes Werk - neu oder schon vorhanden - lediglich eine ein- bis vierstellige Nummer (allenfalls mit angehängtem Kleinbuchstaben als Variantenkennzeichen) und bei unterbrochener Nummernfolge eine - nicht zur BWV-Nr. gehörende - Seitenverweisung. Dagegen wird die im BWV2 nunmehr als zur Nummer gehörige römische Zählung der drei Anhangsteile (Anh. I-III) beibehalten.note 11

Geändert werden die im BWV2 neu eingefügten Anh.-Nrn. ohne folgende I, II oder III, und zwar wie folgt:

BWV2Anh. 190-Anh. 200 = Anh. I 190-Anh. I 200
BWV2Anh. 201-204 = Anh. II 201-204 nach BWV Anh. II 31, S. 460
BWV2Anh. 205 = BWV 1121 nach BWV 569, S. 325
BWV2Anh. 206 = Anh. II 206 nach BWV 691a, S. 463
BWV2Anh. 207 = Anh. II 207 nach BWV 960, S. 465
BWV2Anh. 208 = Anh. III 208 nach BWV Anh. II 103-106, S. 468

 

Neu zugeteilt werden als Werknummern:
BWV 1121 statt Anh. 205 (s. oben)
BWV 1122-1126: Vierstimmige Choräle:
BWV 1122: Denket doch, ihr Menschenkinder
BWV 1123: Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst
BWV 1124: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ
BWV 1125: 0 Gott, du frommer Gott
BWV 1126: Lobet Gott, unsern Herrn
BWV Anh. I 209, S. 456, Kantate: Liebster Gott, vergißt du mich
BWV Anh. I 210, S. 456, Kantate: Wo sind meine Wunderwerke
BWV Anh. I 211, S. 456, Kantate: Der Herr ist freundlich
BWV Anh. I 212, S. 457, Kantate: Vergnügende Flammen
BWV Anh. 1 213, S. 457, Konzert in F für Orgel nach G. Ph. Telemann

 

Druckausgaben: Die O r i g i n a l d r u c k e  erscheinen unter der Rubrik «Ouellen» (Näheres dazu unten); Nachweise vorhandener Exemplare sind dem BWV2 oder den betreffenden NBA-Bänden zu entnehmen. Der Hinweis auf die Veröffentlichung jedes Werkes innerhalb der beiden G e s a m t a u s g a b e n  wird wie bisher beibehalten, jedoch ohne Herausgebernamen und Jahreszahl. Fehlende Seitenangabe zu den
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NBA-Bänden bedeutet: Bei Redaktionsschluß noch nicht erschienen. Der Hinweis auf weitere Ausgaben unterbleibt aus Raumgründen: Ihre Zahl ist ständig im Wachsen begriffen, zugleich aber auch die Fülle nicht mehr lieferbarer Ausgaben. Der jeweils aktuelle Stand möge beim Fachhandel erfragt werden.

 

Quellen: Mitgeteilt werden, soweit vorhanden, die Originalquellen (Originaldrucke, Autographen und Abschriften für Bachs eigene Zwecke, z. B. Stimmen). Sind keine Originalquellen erhalten, so treten die nach gegenwärtigem Forschungsstand wichtigsten noch vorhandenen Quellen an deren Stelle. Weitere Quellen sind den ausführlichen Angaben der Kritischen Berichte zur NBA zu entnehmen. - Ist der Name eines Schreibens bekannt, so wird er mitgeteilt, nicht dagegen Bezeichnungen anonymer Schreiber, wie sie von der Forschung zuweilen eingeführt worden sind. Solche Quellen erscheinen lediglich als «Abschrift».

 

Literatur: Mit Ausnahme weniger Standardwerke (Spitta, Schweitzer) beginnen die genannten Titel mit dem Jahr 1950, ältere Literatur möge man den ausführlichen Angaben des BWV1 oder den behutsam gekürzten des BWV2 entnehmen.note 12 Aber auch die anschließende Literatur bis zum Redaktionsschluß kann nur in eng begrenzter Auswahl mitgeteilt werden: Allzu umfangreich ist die zumal seit 1985 in steier Kurve angewachsene Fülle der Bachliteratur geworden. - Bei dieser Auswahl mußte häufig das eigene Dafürhalten entscheiden, wobei freilich folgende Leitsätze nach Möglichkeit beachtet wurden:

N i c h t   a u f g e f ü h r t  (weil als Quelle bekannt zu unterstellen) wird der zur jeweiligen Edition gehörige Kritische Bericht der NBA, Lexikonartikel, Musikgeschichtliche Werke u. ä. Mehrfach veröffentlichte Artikel werden - selbst bei differierendem Wortlaut - in der Regel nur einmal genannt, im Zweifelsfalle die deutschsprachige Version.

U n g e d r u c k t e  Literatur, z. B. maschinenschriflliche oder computergeschriebene Dissertationen, werden nur in Ausnahmefällen genannt. zumal da ihnen oft eine gedruckte Kurzfassung folgt (die dann ggf. zitiert wird). Der Schwerpunkt bei der Auswahl liegt bei der werkbezogencn Literatur und innerhalb dieser wiederum bei Abhandlungen von unmittelbarem Einfluß auf die Angaben des vorliegenden Verzeichnisses. - So mußte z. B. die in letzter Zeit stark angewachsene Literatur theologischen Inhalts im großen und ganzen ebenso beiseite bleiben wie die große Zahl der Werkdeutungen: Ihre Zahl würde den gebotenen Rahmen eines «kleinen» BWV sprengen.

Zur A n o r d n u n g: Befaßt sieh eine Publikation mit einem bestimmten Werk, so wird sie unter der betreffenden Werknummer mit vollständigem Titel und bibliographischen Angaben (diese eventuell abgekürzt) aufgeführt. Bezieht sich eine Publikation auf mehrere Werke, so wird sie unter allen relevanten Werknummern in abgekürzter Form (Kurztitel) wiedergegeben. Gattungsbezogene Literatur, die eine Vielzahl der Werke innerhalb einer Werkgruppe betrifft, wird in einem der betreffenden Werkgruppe vor- angestellten Literaturüberblick erwähnt. Die Literatur-Abkürzungen schlüsseln die eingeführten Kurztitel auf. In Sammelpublikationen (Zeitschriften, Berichte, Festschriften usw.) wird den Abkürzungen der Autorname vorangestellt. Seitenzahlcn entfallen, sofern die betreffenden Publikationen ein Werkregister enthalten.note 13
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Register: Die Herausgeber bitten um Verständnis dafür, daß auch Anzahl und Ausführlichkeit der Register nicht in vollem Umfang beibehalten werden können. - Neu gefaßt wird das bisher den BWV- Nummern 235-438 vorangestellte Verzeichnis der Choral-Textanfänge, das nunmehr auf die gesamten bei Bach zu findenden Choralmelodien ausgedehnt wird, und zwar in alphabetischer Folge der hymnologisch korrekten Titel.note 14

 

*

Der Dank der Herausgeber gilt allen genannten Bibliotheken und Privatbesitzern für freundliche Auskünfte, desgleichen den Mitarbeitern des Johann-Sebastian-Bach-Instituts Göttingen und seinem Stellvertretenden Direktor Professor Dr. Klaus Hofmann, zumal den Herren Dr. Frieder Rempp und Michael Meyer-Frerichs für die Durchsicht der hymnologischen Angaben. Dank gilt ferner dem Verlag Breitkopf & Härtel, dessen Leitung stets bemüht war, den Wünschen der Herausgeber entgegenzukommen, vor allem aber Frau Eva-Maria Hodel, die als Lektorin für alle Probleme ein offenes Ohr hatte, mit unermüdlichem Fleiß die Herstellung überwacht und jederzeit mit Rat und Tat Hilfe geleistet hat.

 

Die Herausgeber hoffen, daß das Bach-Werke-Verzeichnis auch in seiner verkleinenen Gestalt dem angestrebten Ziel der Information gerecht zu werden vermag und damit zugleich die gewaltige und bewundernswerte Leistung seines einstigen Urhebers Wolfgang Schmieder weiterhin am Leben erhält, wie sie es verdient.

Im Herbst 1997Die Herausgeber


Noten:
1
Johann Sebastian Bach. Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Kassel 1954ff. (= NBA). [back]
2
Thematisch-Systematisches Verzeichnis der musikalischen Werke von Johann Sebastian Bach, Bach-Werke-Verzeichnis (BWV), hrsg. von Wolfgang Schmieder. 2., überarbeitete und erweiterte Ausgabe, Wiesbaden 1990. - Bach Compendiun. Analytisch-bibliographisches Repertorium der Werke Johann Sebastian Bachs (BC) von Hans-Joachim Schulze und Christoph Wolff, Leipzig 1986ff. [back]
3
Selbst Werke, die nach einhelliger Meinung der Forschung als unecht gelten, wie z.B. die Lukas-Passion BWV 246, besitzen eine dem Hauptteil des BWV zugehörige Werknummer. [back]
4
Johann Sebastian Bach und seine Schule. Neu entdeckte Choral- und Liedsätze, Kassel 1985. [back]
5
Z. B.: Orgelchoräle aus der Rudorff-Sammlung. Erstausgabe von Franz Haselböck, Kassel 1994 - Die Ankündigung, die Choräle entstammten der «ehemaligen Autographensammlung» Ernst Rudorffs, suggeriert dem Benutzer zu Unrecht, die Choräle seien nach Vorlage Bachscher Autographen ediert. Derart verläßliche Quellen fehlen durchweg. [back]
6
Wollte man z. B. Häfners Wunsch nachkommen, die heute nicht mehr nachweisbaren Bachschen Kompositionen auf Texte des Picander-Jahrgangs sämtlich mit BWV-Nummern zu versehen, so müßte wohl folgerichtigerweise auch der fünfte Jahrgang, den der Nekrolog nennt, der heute aber nicht mehr erhalten ist, BWV-Nummem aus Anhang I erhalten. [back]
7
Siehe BWV1, S. VII bzw. BWV2, S. Xf. [back]
8
Ob sich die voraussetzungslos und darum an klarer Systematik orientierte Nomenklatur des Bach Compendiums eines Tages durchsetzen wird, kann sich erst nach dessen Fertigstellung erweisen. Angesichts der ungeheuren Umstellung, die dies für Druck und Medien mit sich bringen würde, ist vorerst noch Skepsis angebracht. [back]
9
Deren Erklärung siehe BWV2, S. XLIII. [back]
10
Sowohl der komplexen Nummern wegen als auch wegen der oft beträchtlichen Zahl einzufügender Werke, die ein vielfaches Blättern erfordert (so steht z. B. BWV 221/Anh. II 23-> keineswegs unmittelbar nach Anh. II 23, sondern erst 5 Seiten später, nämlich nach den vier weiteren, gleichfalls eingeschobenen Nummern BWV 142, 189, 217, 220). [back]
11
Gerade im Anhang erweist die ursprünglich fortlaufende Zählung des BWV1 ihre Problematik: Die Zahl nachweisbarer verschollener Werke (Anh. I) wird auch in Zukunft wachsen; auf die Problematik des Anhangs II wurde bereits oben hingewiesen; und daß sich auch weitere fremde Komponisten angezweifelter Werke werden identifizieren lassen (Anhang III), ist zu hoffen. Darum sind auch weiterhin entsprechende Umschichtungen unvermeidlich. [back]
12
Siehe auch die im Bach-Jahrbuch regelmäßig veröffentlichten Bibliographien und deren Zusammenfassung bis 1984 in: Bach Bibliographie, hrsg. von Christoph Wolff, Berlin 1985. [back]
13
Das gilt auch für Albert Schweitzers Bach-Biographie, deren «Register der Bachschen Kompositionen» (Auflage 1908: 834-839) zwar recht pauschal gefaßt ist, für die aber Seitenzahlen anzugeben der unterschiedlichen Auflagen wegen unverhältnismäßig aufwendig gewesen wäre. [back]
14
Nach Zahn (siehe Literatur-Abkürzungen), dessen Angaben zu gegebener Zeit durch die Publikation: Das Deutsche Kirchenlied,, Kassel 1993ff. zu überarbeiten sein werden. [back]

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