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BWV-index
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Signaturgebung. An der systematischen Ordnung der Werke Bachs im neuen BWV mußte unter allen Umständen festgehalten werden. So war an eine bloße zahlenmäßige Anreihung der neu hinzugekommenen Werke (vgl. S. 803f. und 916) nicht zu denken, obwohl natürlich auch dem Recht der ahlenabfolge Genüge getan werden mußte. Daher erhielten die BWV-Neulinge zwar einerseits die Ziffern nach 1080, andererseits benötigten sie jeweils einen Zusatz, der auf den entsprechenden Ort innerhalb der bereits bestehenden BWV-Nummernabfolge verweist. Rierzu wurden Doppelnummern mit Pfeil eingeführt. Die neu aufgefundenen 31 Choralbearbeitungen der Neumeister-Sammlung z.B. tragen die vollständige Signatur: 1090-1120/ 598->. Vor dem Schrägstrich stehen die eigentlichen BWV-Nummern, danach wird die Stelle bezeichnet, an der die Werke im neuen BWV untergebracht sind, d.h. in diesem Fall unmittelbar nach BWV 598.
Noch zwei andere Beispiele:
1. Der bisherige Standort eines Werkes mußte abgeändert werden. Die Motette 0 Jesu Christ, mein's Lebens Licht befand sich als BWV 118 unter den Kantaten, kam aber nun in die Gruppe der Motetten. Die Signatur lautet jetzt 118/231->.
2. Ein Standortwechsel ist auch nicht vermeidbar bei Werken, bei denen wir inzwischen wissen, daß sie nicht von Bach stammen. So wurde die Kantate Ich weiß, daß mein Erlöser lebt bisher als BWV 160 gezählt. Nachdem inzwischen Georg Philipp Telemann als Komponist gesichert ist, mußte dieses Werk in den Anhang III (= J. S. Bach fälschlich zugeschriebene Werke) übernommen werden und befindet sich dort nun unter der Signatur 160/Anh. III 157->.
Wenn sich die Benutzer des neuen BWV merken wollen, daß die Fundstelle des gesuchten Werkes nach dem Schrägstrich angegeben ist, werden sie keine Schwierigkeiten haben. Selbstverständlich befindet sich an dem jeweils alten Standort ein Verweis; bei mehreren Nachträgen an einem Ort ist für eine sinnvolle Reihenfolge gesorgt -
Themenzitate. Bei der Aufstellung ergaben sich zwei Probleme: Wieviel Takte sollten gegeben werden, und wieweit sollten neue Themen innerhalb eines Satzes Berücksichtigung finden? Die Begrenzung wurde nicht schematisch nach einer bestimmten Taktzahl, sondern nach dem Bau der Themen vorgenommen. Prinzip war, soviel zu geben, daß das Thema klar erkennbar wird. Bei Fugen wurde im allgemeinen die Einsatzstelle des Comes als Grenze genommen. - Die Aufnahme eines weiteren Themas innerhalb eines Satzes richtete sich nach dessen Bedeutung. Wenn beispielsweise in der Ane einer Kantate einige rezitativische Stellen, etwa von je einer Zeile, eingestreut erscheinen, dann wurden sie in der Regel nicht mit berücksichtigt. Wo aber z.B. innerhalb eines Rezitativs eine Arioso-Stelle von mehreren Zeilen und Takten auftritt, die formal und inhaltlich einen wesentlichen Teil des Ganzen ausmacht, dann wurde sie ebenfalls aufgeführt.
Taktzäklung. Es wurden nicht die notierten, sondern die klingenden Takte gezählt, d.h. alle einfachen Wiederholungen und alle Da capi sind ausgezählt ohne Rücksicht auf einstige und gegenwärtige Aufführungspraktiken.
Handschriftenbezeichnung. Zur chronologischen Ordnung der Handschriften wurde ein Ziffernsystem von (1) bis (6) eingeführt, über dessen Gebrauch das Vorwort zur 2. Ausgabe informiert (s. a. zu Beginn des Abkürzungsverzeichnisses). Es wird unterschieden zwischen Einzelhandschrift, d.h. einer Handschrift, die nur ein Werk enthält, Sammelhandschrift (Bezeichnung: Smlbd. bzw. Smlhs.), d.h. einem Band, der als Sammlung angelegt ist und sowohl inhaltlich als auch seiner äußeren Form (Papier und Einhand) nach ein geschlossenes Ganzes bildet, und Konvolut, d.h. einer willkürlich von Buchbinderhand vorgenommenen Vereinigung ursprünglich nicht zusammengehöriger Einzelhandschriften. - Die Formatangabe richtet sich nach den bibliographischen Maßen: 80 bis 25 cm, 40 = 25-35 cm, 20 35-45 cm, gr.-20 = über 45 cm. Bei Querformaten bestimmt die längere Seite die Maßbezcichnung. Auf diese Weise soll falschen Vorstellungen begegnet werden. Ein querformatiges Manuskript mit Orgelwerken, das 22 cm in der Höhe und 38 cm in der Breite mißt, heißt also nicht quer-80, sondern quer-20. - Kursiv beigefügte Titel, Datierungsangaben und Namen, zumeist Schreiber oder Besitzer der Handschriften, entstammen den Manuskripten.
Drucke. Die Angaben beschränken sich in der Regel auf die Erst- und Frühdrucke vor ca. 1850 bzw. vor Erscheinen der BGA. Dasselbe gilt für gelegentlich vorkommende Absätze wie "Textdruck", "Originaldruck" oder "Onginalausgabe".
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Drucke und Ausgaben besonderer Art. Diese Rubrik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bis in unsere Tage erfaßt wurden vorwiegend Bearbeitungen (z. B. Klavierauszüge, Instrumentierungen), Rekon-struktionsversuche, Kritische Neuausgaben außerhalb der NBA, Urtextausgaben sowie Faksimile-Drucke autographer Handschriften.
Literatur. Die Literaturangaben stützen sieh zum Teil auf die 1, Ausgabe des BWV, wobei zugunsten neuerer Untersuchungen zahlreiche Streichungen erfolgten. Die Anordnung innerhalb des Absatzes "Literatur" verläuft durchgehend folgendermaßen: 1. die mit Abkürzungen bezeichnete Literatur in der Folge ihrer Entstehung, 2. die weitere Literatur ebenfalls in der historischen Folge, 3. Bach-Jahrbuch (BJ), BachFestbuch (BFB) und Jahrbuch Peters (JP).
Zeittafel. Die Zeittafel gibt den gegenwärtigen Forschungsstand über die vermutliche Entstehungsfolge der Werke Bachs wieder. Im Gegensatz zu der Zeittafel in der 1. Ausgabe wurden nur solche Werke aufgeführt, deren EZ einigermaßen sicher festgestellt werden konnte.
Themenverzeichnis. Das Themenverzeichnis der Instrumentalwerke soll das rasche Aufsuchen eines Stückes ermöglichen. Es enthält jeweils das Incipit zum ersten Satz eines Werkes und darüber hinaus aus größeren Werken alle Fugen (vgl. das Vorwort zur 1. Ausgabe des BWV, S. XIII). Bei den Choralbearbeitungen wurden nur diejenigen mit Themen versehen, deren Text Bach mehrfach komponierte. Die anderen sind durch die Alphabet-Anordnung sofort feststellbar. Nicht aufgenommen wurden die Werke aus Anh. III, d.h. die von einem inzwischen namentlich bekannten anderen Komponisten stammen.
Textverzeichnis. Das alphabetische Verzeichnis der Textanfänge bringt zur Erleichterung des Aufsuchens den Titel (= Textbeginn) der Kantaten und Motetten im Druck hervorgehoben.